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Ibrahimaj sorgt für verdienten "Dreier"
Rasenspieler feiern gegen starke Eppinger den vierten Sieg in Serie
Fotos: Edmund Nohe
(mk) Es war der erwartet harte Kampf gewesen, den der VfR an einem kühlen, aber doch noch sonnigen Samstagnachmittag im Rhein-Neckar-Stadion gegen den VfB Eppingen abliefern musste, um die drei Punkte in der Quadratestadt zu behalten. In einer ereignisreichen und unterhaltsamen Verbandsligapartie markierte Ali Ibrahimaj das Tor des Tages und sorgte für den unterm Strich verdienten Erfolg des VfR Mannheim.
Falls die Rasenspieler das Feld ohne die maximale Punkteausbeute verlassen hätten, wäre sicherlich das Thema Chancenverwertung noch einmal zur Sprache gekommen. Bereits in der zweiten Minute kam Benedikt Koep nach Eric Schaafs akkurater Flanke freistehend im gegnerischen Sechzehner aus guter Position per Kopf zum Abschluss; eine hundertprozentige Torchance, die bei der Ausführung mit etwas mehr Wucht und Präzision zum frühen 1:0 hätte führen können. Auch in den folgenden Minuten zogen die Blau-Weiß-Roten ein druckvolles Angriffsspiel auf und überzeugten mit robustem Zweikampfverhalten und schnell vorgetragenen Kombinationen die 230 Zuschauer im Stadion. Das einzige Manko war die Effizienz vor dem Kasten der Gäste. Beispielsweise segelte Blerton Mucas gefühlvoller Abschluss aus halbrechter Position nur haarscharf am kurzen Pfosten vorbei (3.). Auch John Malanga hatte die Chance, den Führungstreffer zu erzielen, indem er eine präzise Muca-Ecke zu fassen bekam und das Leder nur um ein paar Millimeter über das Tor von Leon Dobler köpfte (10.).
Doch der VfB Eppingen überstand die erste Mannheimer Drangphase unbeschadet und bewies mit fortlaufender Spieldauer, weshalb er zur erweiterten Spitze in dieser Spielklasse zählt. Nachdem Luca Hofmann Benedikt Koep fair vom Ball trennte ging es plötzlich sehr schnell. Über wenige Stationen kombinierten sich die Gäste vom eigenen Sechzehner in den VfR-Strafraum und hätten in Person von Giacomo Wiczynski beinahe das 0:1 erzielt. Der Mittelfeldspieler kam unbedrängt aus einer guten Schussposition zum Abschluss und setzte den Ball nur knapp am langen Pfosten vorbei; eine Riesengelegenheit, um den Spielverlauf auf den Kopf zu stellen (19.).
Zu keinem Zeitpunkt der ersten Halbzeit versprühte die Partie auch nur einen Hauch von Langeweile. Die Besucher kamen voll auf ihre Kosten und erlebten trotz der Eppinger Großchance weiterhin einen druckvoll agierenden VfR, der immer wieder zum Abschluss kam, aber nicht mit Fortuna im Bunde war. So auch in der 24. Minute, als Muca außerhalb des Sechzehners versuchte, Dobler mit einem Lupfer im Eppinger Gehäuse zu überwinden, sein Schuss jedoch nur die Latte touchierte. Auch der gewohnt treffsichere Goalgetter Ali Ibrahimaj biss sich vorerst die Zähne aus. Seinen sauberen Abschluss von der linken Strafraumkante entschärfte Dobler mit einer bemerkenswerten Parade (31.).
Kurz vor der Pause musste der blau-weiß-rote Anhang jedoch wieder die Luft anhalten. Eine verunglückte Rückgabe konnte vom Eppinger Serhat Ayvaz abgefangen werden. Ayvaz marschierte daraufhin schnurstracks Richtung Marcel Lentz, setzte das Leder allerdings neben den Kasten, was auch auf das energische Tackling von Christian Kuhn zurückgeführt werden musste (39). Doch die letzte Chance im ersten Durchgang gehörte wieder dem VfR. Marcel Schwöbel schickte mit einem flachen Diagonalpass Ali Ibrahimaj auf die Reise, der aus spitzem Winkel das Außennetz traf (44.) Zur Pause stand es 0:0, ein Ergebnis, das angesichts des hohen Mannheimer Aufwandes und den vielen guten Chancen auf den ersten Blick nicht zufriedenstellend sein konnte. Auf der anderen Seite hatten die Eppinger jedoch zwei Mal das 1:0 auf dem Fuß. Daher musste der Zwischenstand auch ein Stück weit als leistungsgerecht angesehen werden.
Nach dem Seitenwechsel fand das Torchancenfestival aus dem ersten Durchgang keine Fortsetzung. Beide Mannschaften lieferten sich nach wie vor einen offenen Schlagabtausch, kamen aber seltener gefährlich vor das gegnerische Gehäuse. Es dauerte eine Viertelstunde bis Benedikt Koep nach einem Ibrahimaj-Freistoß erstmals wieder etwas Gefahr erzeugte. Allerdings reagierte Dobler geistesgegenwärtig, verließ rechtzeitig sein Gehäuse und hinderte den VfR-Angreifer an einem guten Abschluss (60.). Drei Minuten später wäre aus Mannheimer Sicht erneut fast der erlösende Treffer gefallen, allerdings köpfte Schwöbel nach einer Ibrahimaj-Flanke den Ball aus naher Distanz an das rechte Lattenkreuz (63.). Wie bereits erwähnt: An diesem Samstagnachmittag war das Aluminium garantiert nicht der beste Freund des VfR.
Den erlösenden Mannheimer Führungstreffer erzielte schließlich Ali Ibrahimaj. Nachdem Benedikt Koep klugerweise das Leder auf den Torschützen zurücklegte, tanzte dieser noch einen Gegenspieler aus und zog aus zentraler Position ab. Da ein Eppinger Verteidiger den Abschluss aus ca. 18 Metern noch unglücklich abfälschte, konnte auch Dobler nichts mehr ausrichten (75.). Für Ibrahimaj war dies bereits der zehnte Saisontreffer im neunten Spiel, nur der Spielberger Angreifer Fabian Geckle netzte mit 12 Toren in der Verbandsliga häufiger ein.
Der VfR brachte in den folgenden Minuten die Führung weitestgehend souverän über die Bühne. Das befürchtete Eppinger Powerplay blieb bei der gut sortierten Mannheimer Hintermannschaft aus. Nichtsdestotrotz hätte der eingewechselte Edrissa Nyassi um ein Haar den Ausgleich in der 90. Minute erzielt. Nach einer flachen Hereingabe kam der Stürmer im Strafraum aus zentraler Position frei zum Abschluss. Die blau-weiß-rote Hintermannschaft konnten den Schussversuch jedoch blocken und den vierten Sieg in Serie dadurch sichern.
Am kommenden Samstag (14:00 Uhr) steht die längste Auswärtsreise der Saison an. Die Rasenspieler sind beim Namensvetter aus Gommersdorf gefordert und möchten die Siegesserie auch im Jagsttal fortsetzen.
Steno:
VfR Mannheim: Lentz- Schwöbel, Kuhn, Malanga, Kölmel, Schaaf, Castro (46. Denefleh (54. Kovacevic)), Ibrahimaj, Lodato (46. Stankovic), Muca (86.Veskovac), Koep
VfB Eppingen: Dobler, Hofmann, Fitze (90. Mrijaj), Sautter, Rau, Rudenko, Hoyer, Durmus, Ayvaz (68. Elshanaj), Wiczynski (82. Heckmann), Reibold (64. Nyassi)
Tore: 1:0 Ibrahimaj (75.)
Zuschauer: 230
Schiedsrichter: Raphael Kastner
Foto: Edmund Nohe