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Interview mit Zdenko Juric
Samstag (17:00 Uhr) erstes Testspiel gegen VfR Heilbronn
Am kommenden Samstag (17:00 Uhr) ist es endlich soweit: Der VfR Mannheim bittet den VfR Heilbronn zum ersten Testspiel der Saisonvorbereitung ins Rhein-Neckar-Stadion und hofft auf ein reges Zuschauerinteresse. Ganz besonders freuen sich die Blau-Weiß-Roten, mit Zdenko Juric einen guten alten Bekannten wieder begrüßen zu dürfen. Der ehemalige Goalgetter war zwischen 1999 und 2002 eine nicht wegzudenkende Stütze in der Regionalligamannschaft des VfR. Zdenko, der für die Rasenspieler 72-mal in der dritthöchsten Spielklasse auflief, hält sich nach wie vor fit und unterstützt nun den Namensvetter in Heilbronn. Der nimmermüde werdende Offensivspieler nahm sich netterweise für ein Gespräch Zeit, um uns zu erzählen, wie er auf die Jahre in Mannheim zurückblickt, welche Momente ihm besonders in Erinnerung geblieben sind und welchen Stellenwert die Partie am Samstag für ihn hat.
Hallo Zdenko, zwischen 1999 und 2003 spieltest Du für den VfR Mannheim in der Regionalliga. Denkst Du gerne an die damalige Zeit zurück?
Juric: Natürlich blicke ich sehr gerne auf die Zeit zurück, da diese mich fußballerisch sehr stark geprägt hat. Mit Heiner Graeff, Gott habe ihn selig, Egon Scheuermann und Günther Sebert verfügte der VfR damals über ein Umfeld, das professionelle Bedingungen schuf, die mancher Zweitligist nicht hatte: Greenkeeper, Zeugwart, frühere Anreise samt Übernachtungen vor manchen Auswärtsspielen; bei uns war das alles Standard. Wir haben zwei Mal am Tag trainiert und der Kader war gespickt mit ehemaligen Profis. Das war schon etwas besonders gewesen. Auch die Aufmerksamkeit, die Dir damals gewidmet wurde, war beeindruckend. Eines unserer Auswärtsspiele beim SV Darmstadt wurde live im hessischen Rundfunk übertragen und von über 180.000 Zuschauern verfolgt.
Gibt es einen Moment, der Dir beim VfR Mannheim in besonderer Erinnerung geblieben ist?
Juric: Da gibt es einige. Unvergessen bleibt sicherlich das 2:0 gegen den SV Darmstadt (Saison 2001/2002), als ich nach einer Verletzung beide Treffer erzielte und von den Fans gefeiert wurde. Aber auch die Testspiele gegen den SV Waldhof, der damals in der 2. Bundesliga spielte und von Uwe Rapolder trainiert wurde, bleiben mir in Erinnerung; da herrschte immer eine besondere Atmosphäre im Stadion. Einmal bezwangen wir den SVW mit 3:0 und feierten das gesamte Wochenende durch. Ebenfalls legendär war das Training nach einer 0:5 Pleite in Burghausen. Unser Trainer Günther Sebert war dermaßen wütend, dass er direkt nach der Ankunft in Mannheim die Flutlichter einschalten ließ und uns mitten in der Nacht eine Übungseinheit aufzwang.
Anm. d. Red: Die Liste Zdenkos besonderer Momente im VfR Dress lässt sich noch weiter fortführen, allerdings würde dies den Rahmen des Interviews sprengen . Aber keine Sorge: Wir haben bestimmt nicht das letzte Mal mit Zdenko gesprochen.
Verfolgst Du auch heute noch das tagesaktuelle Geschehen rund um den VfR?
Juric: Natürlich. Ich versuche so viel wie möglich mitzubekommen. Mit Hakan Atik ist ja schließlich auch ein alter Weggefährte von mir im Verein. Die Zeit beim VfR war eine meiner erfolgreichsten; da bleibt man dem Verein schon noch verbunden.
Was hat Dich mit 44 Jahren dazu bewogen, noch einmal die Fußballschuhe zu schnüren und für den VfR Heilbronn aufzulaufen?
Juric: Ich habe meine aktive Laufbahn zwar beendet, hielt mich aber trotzdem noch fit, kickte mit Freunden und lief für Traditionsmannschaften auf. Das Projekt VfR Heilbronn faszinierte mich zumal der Vereinsgründer Onur Celik ein guter Freund und alter Weggefährte von mir ist. Als ich mir gemeinsam mit ein paar ehemaligen Spielern das erste Sichtungstraining für die neue Mannschaft angeguckt habe, kamen wir zum Schluss, es noch einmal zu versuchen. Wir stiegen ins Training ein, haben überzeugt und wurden zur Winterpause der Saison 2018/2019 verpflichtet. Unser Ziel war es, so schnell wie möglich aus der Kreisklasse B rauszukommen, dies ist uns mit zwei Aufstiegen in Serie gelungen. Ich bin der jetzt der älteste Akteur im Team und sehr glücklich noch spielen zu können. Die ganzen Einheiten und das gesamte Kabinengeflüster machen sehr viel Spaß.
Auch wenn es sich am Samstag nur um ein Testspiel handelt, ist für Dich eine Begegnung zwischen den beiden großen VfR Teams aus Mannheim und Heilbronn etwas Besonderes?
Juric: Absolut. Ich habe ja den VfR Mannheim nie aus den Augen verloren und einige Spiele verfolgt. Jetzt wieder auf diesem Platz spielen zu dürfen, ist getreu dem Motto „back to the roots“ wirklich etwas Besonderes. Ich bin und bleibe ein Rasenspieler durch und durch. Denn in meiner Karriere gibt es zwei Vereine, die bei mir hängen geblieben sind: Der VfR Mannheim und der VfR Heilbronn. Daher ist diese Begegnung für mich persönlich sehr reizvoll. Aber auch für die jungen Spieler, die während meiner aktiven Zeit beim VfR Mannheim teilweise noch gar nicht auf der Welt waren, wird das ein spezielles Spiel werden.
Vielen Dank für das Gespräch