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Kein optimaler Rückrundenstart
Starke 30 Minuten retten zumindest einen Punkt
Bilder: Edmund Nohe
(mk) Den Rückrundenauftakt haben sich Spieler und Fans des VfR Mannheim sicherlich anders vorgestellt. Nach einer unterm Strich ausbaufähigen Leistung gegen den 1.FC Mühlhausen mussten sich die Blau-Weiß-Roten vor heimischer Kulisse mit einem leistungsgerechten 2:2 Unentschieden begnügen.
Der 1.FC Mühlhausen machte von Beginn an deutlich, dass er etwas zählbares aus der Quadratestadt mit in den Kraichgau nehmen wollte. Der Tabellenachte präferierte eine offensiv ausgelegte Spielweise und attackierte die Mannheimer bereits früh in deren eigenen Hälfte. Der VfR hatte auf der anderen Seite unübersehbare Schwierigkeiten, Zugriff auf die Begegnung zu bekommen. Verlorene Zweikämpfe und missratene Abspiele erschwerten das Herausspielen hochkarätiger Gelegenheiten erheblich und sorgten dafür, dass Mühlhausens schmächtiger Schlussmann Kai Mutschall im ersten Durchgang einen entspannten Nachmittag verbringen durfte. Als Dennis Lodato nach knapp 25 Minuten jedoch aus kurzer Distanz zum Abschluss kam, reagierte der Gästekeeper schnell und verhinderte mit einer guten Parade die Mannheimer Führung (24.).
Die Hoffnung, dass Lodatos Abschluss den Wendepunkt der Partie markierte und die Rasenspieler nun eine etwas dominantere Rolle einnehmen konnten, zerschlug sich jedoch in Windeseile. Wenig später lief der VfR in einen Konter der Gäste rein, den Paul Rottmann nach einem gefühlvollen Diagonalpass von Christopher Hellmann zur Gästeführung vollendete (25.). Das 0:1 änderte am Spielverlauf wenig: Dem VfR gelang es nicht, Druck aufzubauen und sich Chancen zu erarbeiten. Da auch die Standards keine Gefahr ausstrahlten, gab es folgerichtig im ersten Durchgang kaum nennenswerten Torgelegenheiten zu notieren. Auf der anderen Seite segelte ein Schuss des umtriebigen Gäste-Kapitäns Jörn Wetzel nur knapp am rechten Torpfosten vorbei (28.). Kurz vor der Pause warf sich ein Mühlhausener Verteidiger mit allem was er hat in einen Schuss von Johannes Kölmel (45.). Dies war die beste Gelegenheit des VfR nach dem Rückstand.
In der zweiten Halbzeit agierten die Blau-Weiß-Roten wesentlich druckvoller und verlagerten die Partie zunehmend in die gegnerische Hälfte. Nun verbuchten die Hausherren in Person von Ali Ibrahimaj auch den ersten Abschluss im zweiten Spielabschnitt. Doch Mühlhausen setzte noch nicht auf die Strategie, den eigenen Vorsprung über die Zeit zu retten, sondern wollte stattdessen die gegenwärtige Führung weiter ausbauen. In diesem Zusammenhang darf nicht unerwähnt bleiben, dass die blau-weiß-rote Defensive nicht immer sattelfest wirkte und die Abstände zu den gegnerischen Akteuren in manchen Situationen zu groß waren. Dies war auch in der 54. Minute der Fall, als die Verteidigung nach einer Ecke das Leder nicht final geklärt bekam, Marcel Lentz beim Herauseilen den Ball nicht fangen konnte und die Kugel schlussendlich bei Niklas Holderer landete, der aus aussichtsreicher Position nur noch ins leere Tor einschieben musste, um die Gästeführung nach oben zu schrauben (54.).
Nach dem 0:2 sahen die 220 Zuschauer im Rhein-Neckar-Stadion plötzlich einen anderen VfR. Nun baute die Atik-Elf Druck auf und schnürte den Gegner in der eigenen Hälfte ein. Als der eingewechselte Alessandro Castro von der rechten Seite mit einer starken Hereingabe Benedikt Koep bediente und dieser aus kurzer Distanz den Anschluss herstellte, keimten im Lager der Gastgeber wieder Hoffnungen auf, doch noch etwas zählbares aus dieser Partie in der Quadratestadt zu behalten (61.). In den folgenden Minuten intensivierte der VfR gegen einen Gegner, dessen Kraftreserven allen Anschein nach erschöpft waren, seine Bemühungen. Das 2:2 lag in der kühlen Mannheimer Nachmittagsluft und fiel schließlich nach dem ansehnlichsten Spielzug der gesamten Partie: Ausgangspunkt war Ali Ibrahimaj, der mehrere Gegenspieler stehen ließ und mit einem steilen Pass das Geburtstagskind Max Denefleh auf die Reise schickte. Denefleh bediente Benedikt Koep mit einem flachen Pass ins Zentrum. Der Kapitän wiederum legte den Ball zurück auf den besser postierten Eric Schaaf, der mit einem satten Schuss ins lange Eck die Uhren wieder auf null stellte (70.).
Das Momentum war nun eindeutig auf Seiten des VfR. Plötzlich erschien sogar der Sieg wieder realistisch. Der Tabellendritte blieb auch weiterhin am Drücker, doch die Mühlhausener verteidigten geschickt und ließen wenig Torchancen zu. Die größte Gelegenheit zum 3:2 hatte Cihad Ilhan, der nach einer erneut hervorragenden Castro-Flanke den Ball mit dem Kopf knapp über das Tor setzte (77.). In der Nachspielzeit versuchte es auch Koep noch einmal per Kopf, doch auch sein Abschluss segelte am Tor vorbei (90+2). So blieb es am Ende bei einem leistungsgerechten 2:2 Unentschieden, das im VfR-Lager trotz der Aufholjagd und einem dominanten Auftritt in der letzten halben Stunde keine Jubelstürme auslösen dürfte.
Am kommenden Samstag (15:00 Uhr) sind die Blau-Weiß-Roten beim FC Olympia Kirrlach gefordert
VfR Mannheim: Lentz- Kölmel, Kuhn, Schwöbel, Denefleh, Schaaf, Ibrahimaj, Thau (37. Castro), Lodato (57. Ilhan), Muca, Koep
1.FC Mühlhausen: Mutschal, Wetzel (86. Bulla), Müller, Imhof, Kiermeier, Rottmann (78. Thome), Neuberger, Holderer (68. Bukoshi), Atsay, Schaffer, Hellmann (42. Simonis)
0:1 Rottmann (25.)
0:2 Holderer (54.)
1:2 Koep (61.)
2:2 Schaaf (70.)
Schiedsrichterin: Selina Menzel
Zuschauer: 220