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Keine zweite Sensation

Kämpferische Rasenspieler mussten sich dem höherklassigen Oberligisten 1.CfR Pforzheim geschlagen geben

Es hat an diesem Mittwochabend einfach nicht sollen sein. Der VfR Mannheim war 90 Minuten lang sichtlich bemüht und überzeugte mit einem kämpferischen als auch couragierten Auftritt gegen den Oberligisten 1.CfR Pforzheim. Schlussendlich setzte sich der höherklassige Gegner jedoch mit 0:2 durch und erreichte somit verdient die nächste Runde im bfv-Rothaus-Pokal.

Die Rasenspieler machten von Beginn an deutlich, dass sie gewillt waren, den Goldstädtern durch energisch vorgetragene Angriffe den Zahn zu ziehen. Die erste Gelegenheit des Spiels ging auch gleich auf das blau-weiß-rote Konto. Nach einer mustergültige Ecke von Eric Schaaf stieg Benedikt Koep am höchsten und prüfte mit einem harten Kopfball den Gästekeeper Kevin Rombach (3.). Wenige Zeigerumdrehungen später tankte sich der pfeilschnelle Johannes Kölmel auf der linken Seite durch und bediente mit einer präzisen Hereingabe Koep. Der bullige Stürmer verstand es, mehrere Gegenspieler zu binden und den Ball auf den besser positionierten Cihad Ilhan zurückzulegen, dessen Abschluss knapp am linken Torpfosten vorbeiging (5.).

Fatih Ceylan, Trainer des 1.CfR, nutzte die Breite seines Kaders aus und ließ im Vergleich zum 3:0 Erfolg in Dorfmerkingen ordentlich durchrotieren, ohne dabei Abstriche in der Qualität seiner ersten Elf machen zu müssen. Dementsprechend frisch gingen die Gäste zu Werke. Das offensiv angelegte Spiel gepaart mit frühem Pressing stellte die blau-weiß-rote Hintermannschaft vor etliche Herausforderungen. Die Goldstädter zwangen den VfR zu Fehlern im Spielaufbau und erarbeiteten sich so ihre ersten Chancen. Doch zunächst konnte Keeper Steven Ullrich einen Pforzheimer Abschluss aus zentraler Position bravourös entschärfen (8.). Nach einer guten Viertelstunde musste der blau-weiß-rote Anhang erneut kurz die Luft anhalten. Der aufmerksame CfR Stürmer Marco Rienhardt fing eine viel zu kurze Rückgabe auf Ullrich ab und hätte um ein Haar die Gästeführung erzielt, doch das Leder kullerte nicht ins Tor, sondern an den rechten Pfosten (16.).

Über weite Strecken sahen die 228 Zuschauer im Rhein-Neckar-Stadion ein packendes Duell mit vielen intensiv geführten Zweikämpfen. Ein Klassenunterschied war zwar nicht zu spüren, allerdings konnte den Mittelbadenern eine leichte Überlegenheit attestiert werden, da deren Forechecking den VfR doch das eine oder andere Mal ganz schön ins Schwitzen brachte.

Darüber hinaus verbuchte der Oberligist kurz vor dem Pausentee nochmals eine Riesenchance für sich. Nach einer Hereingabe von der linken Seite köpfte Salvatore Catanzano den Ball aus kurzer Distanz hart und präzise auf das Gehäuse von Ullrich. Doch der VfR Keeper reagierte geistgegenwärtig und rettete seine Mannschaft mit einer Monsterparade vor dem Rückstand (39.).

Nach Wiederanpfiff begannen die Rasenspieler forsch und kamen durch einen Volleyschuss von Cihad Ilhan auch zur ersten Möglichkeit des zweiten Abschnitts (47.). Mit zunehmender Spieldauer schlichen sich bei den Quadratestädtern jedoch weitere Unaufmerksamkeiten ein, das kräftezehrende Walldorf-Spiel hat wohl seine Spuren hinterlassen. Es kam, wie es gegen einen Kontrahenten des Kalibers Pforzheim kommen musste: Marco Rienhardt fing abermals eine missratene VfR-Rückgabe ab, umkurvte Ullrich und schob ins leere Tor zur Gästeführung ein (54.). Eine knappe Viertelstunde nach dem 0:1 reduzierte Lukas Böhm mit einem sehenswerten Treffer die blau-weiß-roten Viertelfinal-Hoffnungen auf ein Minimum. Der ehemalige Neckarelzer Top-Torjäger drehte sich beim Abschluss stark um die eigene Achse und versenkte die Kugel unhaltbar im langen Eck (67.).

Was der Schmitt-Elf an diesem Abend hoch angerechnet werden musste, war ihr unbedingter Wille, selbst nach dem 0:2 nicht aufzustecken, sondern weiterhin ihre Chance zu suchen, um die Partie eventuell doch noch einmal spannend zu machen. Niemand weiß, wie die Schlussphase verlaufen wäre, wenn Cihad Ilhan seine hundertprozentige Chance zum Anschlusstreffer verwertet hätte. Der eingewechselte Julio Cesar Yugar Koelle setzte sich auf der linken Außenbahn gegen mehrere Gegenspieler durch und hatte ein gutes Auge für den unbedrängt im Zentrum positionierten Stürmer, dessen Abschluss jedoch nicht die notwendige Wucht und Präzision aufwies, um das mögliche 1:2 zu markieren (80.). So blieb es beim unterm Strich leistungsgerechten Sieg der Gäste aus der Goldstadt. Vor allem im zweiten Spielabschnitt war zu spüren, dass die (personellen) Kraftreserven des Oberligisten komfortabler waren als jene des VfR, der im Vergleich zum Sensationserfolg gegen Walldorf wenig rotieren konnte und dem ganzen schlussendlich auch Tribut zollen musste.

Das für Donnerstag geplante Testspiel gegen den französischen Verein FC Kronenbourg wurde abgesagt. Am Samstag in einer Woche steht der erste Spieltag in der Verbandsliga Nordbaden auf dem Programm. Die Rasenspieler sind beim 1.FC Mühlhausen gefordert.

 

Steno:

VfR Mannheim: Ullrich- Kölmel, Kuhn, Malanga, Thau, Schwöbel, Schaaf, Lodato, Hasa, Ilhan, Koep (75. Koelle)

  1. CfR Pforzheim: Rombach- von Nordheim, Gudzevic (66. Latifovic), Engler, Kahrimann, Sailer, Baloglu, di Bicarri (66. Türköz), Catanzano (70. Raitfo), Böhm (85. Varese), Rienhardt

Zuschauer: 228

Schiedsrichter: Fabian Hilz

Tore:   0:1 Rienhardt  (54.)

            0:2 Böhm        (67.)

Bild: Edmund Nohe 

 

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