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Mannheimer Minimalismus

Rasenspieler mühen sich zu einem 3:2 Erfolg über den SV Langensteinbach

Bilder: Edmund Nohe

(mk) Der überraschende Wintereinbruch am Freitagabend hinterließ im Rhein-Neckar-Stadion seine Spuren. Der schneebedeckte Rasenplatz war nicht bespielbar und zwang den VfR Mannheim dazu, das Heimspiel gegen den SV Langensteinbach auf dem Kunstrasenplatz am Josef-Bußjäger-Weg auszutragen. In der Ausweichspielstätte bekamen die gut 100 Zuschauer keinen fußballerischen Leckerbissen serviert. Zwar setzte sich die Atik-Elf gegen den Tabellendreizehnten SV Langensteinbach mit 3:2 durch, allerdings konnte leistungstechnisch nicht einmal ansatzweise an den starken Auftritt in Spielberg angeknüpft werden.

Dabei hätte die Partie besser nicht starten können: Der gewohnt laufstarke Eric Schaaf provozierte mit aggressivem Forechecking den gegnerischen Keeper zu einem folgenschweren Fehlpass und ermöglichte dadurch die frühe Mannheimer Führung. Cihad Ilhan stand einmal mehr goldrichtig und musste das Leder nach Schaafs Balleroberung nur noch aus kurzer Distanz ins leere Tor einschieben (3.).

Die frühe Mannheimer Führung tat dem Spiel des VfR jedoch nicht gut. In den folgenden Minuten sah das Publikum eine selbstbewusst agierende Langensteinbacher Mannschaft, die mutig nach vorne spielte, ein galliges Zweikampfverhalten an den Tag legte und dadurch für einen offenen Schlagabtausch sorgte. Den Gastgebern glückte es wiederum nicht, ihre hohe spielerische Klasse zur Geltung zu bringen und die Partie unter Kontrolle zu bekommen. Stattdessen produzierte der VfR zu viele Fehler im Spielaufbau.

Die ereignisarme Begegnung fand über weite Strecken zwischen den Strafräumen statt und bot fußballerisch wenig ansehnliche Akzente. Torchancen waren daher hüben wie drüben Mangelware. Doch dank einer scharf getretenen Ecke von Blerton Muca konnte der VfR nach einer halben Stunde auf 2:0 erhöhen. Der Langensteinbacher Spieler Nicals Schmider entpuppte sich in dieser Aktion als Unglücksrabe, indem er das Leder nach Mucas Hereingabe ins eigene Gehäuse bugsierte. Mit einer etwas glücklichen 2:0 Führung ging es schließlich auch in die Kabinen. Selbst wenn leistungstechnisch noch viel Luft nach oben blieb, rief das Ergebnis im blau-weiß-roten Lager breite Zustimmung hervor. Dass in der zweiten Halbzeit noch einmal gezittert werden muss, glaubte zu diesem Zeitpunkt wohl nicht einmal der mitgereiste Anhang aus Langensteinbach.

Der Start in die zweiten 45 Minuten verlief unspektakulär. Der VfR verlagerte das Spielgeschehen zwar in die gegnerische Hälfte, drängte jedoch nicht energisch auf das 3:0. Als nach einer knappen Stunde Langensteinbach wieder vor dem Gehäuse Steven Ullrichs auftauchte und Marjus Korreshi seinen Gegenspieler im Strafraum unsanft zu Boden drückte, entschied Schiedsrichter Daniel Schäfer sofort auf Foulelfmeter für die Gäste. Den fälligen Strafstoß hämmerte Langensteinbachs Top-Torjäger Dominic Riedel mit einem humorlosen Strahl in den rechten Winkel und machte somit das Spiel wieder spannend (59.). Aus Sicht des VfR war die Situation nicht ungefährlich. Ein ein-Tore Vorsprung ist schon aus rein arithmetischen Gründen wackelig und bei einigen Akteuren schien sich nach der intensiven Partie unter der Woche in Spielberg ein Kräfteverschleiß bemerkbar zu machen, während andere Protagonisten offensichtlich nicht in der Lage waren, ihr spielerisches Potential auszuschöpfen. Nichtsdestotrotz fiel in der 69. Minute die vermeintliche Vorentscheidung. Der stark aufspielende Blerton Muca beförderte das Leder aus dem Stand heraus mit einem platzierten Distanzschuss ins gegnerische Tornetz und sorgte mit dem 3:1 gut 20 Minuten vor Abpfiff der Begegnung für entspanntere Gesichtszüge beim eigenen Anhang. Dass schlussendlich dennoch bis zum Abpfiff gezittert werden musste, war auf Unstimmigkeiten in der VfR-Defensive zurückzuführen. Nach einem einfachen Pass in die Schnittstelle stand Jan-Oliver Stachura plötzlich frei vor Steven Ullrich und ließ dem Mannheimer Schlussmann bei seinem platzierten Abschluss keine Abwehrchance (81.). Allerdings entwickelte sich trotz des hauchdünnen Vorsprungs kein Krimi mehr. Langensteinbach schaffte es in der verbleibenden Spielzeit nicht, den Mannheimer Defensivverbund ausreichend unter Druck zu setzen und sich dadurch die eine oder andere Torchance herauszuarbeiten. Auf der anderen Seite hätte der VfR nach einer Muca-Ecke auf 4:2 erhöhen können, doch der am langen Pfosten lauernde Nediljko Kovacevic brachte bei seinem Kopfball nicht den notwendigen Druck auf das Leder, um die Führung nach oben zu schrauben (88.). Somit blieb es schlussendlich bei dem 3:2 Sieg des VfR Mannheim, den nach der Partie zwei treue Anhänger der Rasenspieler mit dem Satz „drei Punkte sind drei Punkte“ kurz und prägnant zusammenfassten.

 

Steno:

VfR Mannheim:

Ullrich- Kölmel (75. Olumide), Kuhn, Korreshi, Denefleh, Veskovac, Schwöbel (69. Köse), Castro, Schaaf (78. Schaaf), Muca, Ilhan (58. Stankovic)

 

SV Langensteinbach:

Fuchs, Müller, Köktas (78. Leimann), Kröbel, Kraski, Rosa, Schmider, Reuer (84. Haramustek), Roth, Stachura, Riedel

 

Tore:

1:0 Ilhan (3.)

2:0 Eigentor (30.)

2:1 Riedel (FE) (59.)

3:1 Muca (69.)

3:2 Stachura (81.)

Schiedsrichter: Daniel Schäfer

Zuschauer: 110

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