VfR Mannheim 1896 e.V.

So richtig einordnen ließ sich das 2:2 (1:0)-Unentschieden der blau-weiß-roten U23 gegen den VfB Gartenstadt nicht. Was überwog? Die Zufriedenheit über eine bärenstarke erste Halbzeit oder der Frust über zwei unnötig verlorene Punkte?

Speziell in den ersten 45 Minuten dominierte der VfR die Partie auf allen Ebenen und erarbeitete sich dementsprechend gute Gelegenheiten. Nach 28 Minuten ging der VfR durch Isaac Okwubor in Führung, die Vorarbeit leistete Vincent Hofer. Okwubors Treffer war die logische Konsequenz eines bis dahin beeindruckenden Auftritts. Es stellte sich zu diesem Zeitpunkt nicht die Frage, ob das 1:0 fällt, sondern viel mehr wann der VfR in Front geht.
Mit der Führung im Rücken änderte sich das Geschehen auf dem Feld nicht, die Rasenspieler blieben tonangebend und hätten vor dem Pausenpfiff nachlegen müssen, doch selbst eine hundertzehnprozentige Dreifachchance brachten die Blau-Weiß-Roten nicht im gegnerischen Kasten unter. Teilweise verpasste es der VfR, den Ball ins leere Tor zu schießen. Die bereits in der Vorbereitung mehrfach beobachtete Abschlussschwäche setzte sich im Ligabetrieb nahtlos fort. Als Schiedsrichter Vincent Becker zur Pause pfiff, waren die Zuschauer hochzufrieden. Allerdings wurde die Frage aufgeworfen, ob sich der Chancenwucher nicht rächen würde.

Im zweiten Durchgang änderte sich das Geschehen auf dem Rasen spürbar. Gartenstadt steigerte sich deutlich. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem der VfR zunächst mit 2:0 in Führung ging: Tim Schulat eroberte den Ball im Mittelfeld und spielte Pascal Gummel frei. Dieser drang in den gegnerischen Sechzehner ein, vollendete souverän und schickte seine Farben vermeintlich auf die Siegerstraße (65.).
Keine vier Minuten später war die Begegnung aufgrund eines individuellen Fehlers jedoch wieder offen. Julius Großmann bekam den Ball vor die Füße gespielt und stellte den Anschluss her (68.). Es bahnte sich eine dramatische Schlussphase am Josef-Bußjäger-Weg an.
Beide Seiten hatten nun Chancen, die Entscheidung herbeizuführen beziehungsweise einen Punktgewinn zu sichern. Sowohl der VfR als auch Gartenstadt hatten Gelegenheiten und ließen diese zunächst ungenutzt. Allerdings gelang es VFBs Lars Leonhardt, den finalen Treffer des Tages zu markieren und den Gelben Bären das Unentschieden zu bescheren. Somit hatte der Landesligaauftakt des VfR einen faden Beigeschmack. Die Leistung stimmte über weite Strecken zwar zufrieden, der Chancenwucher blieb allerdings das zentrale Problem und kostete sogar zwei Punkte.

Kommenden Freitag (19.00 Uhr) ist die Mehmet-Öztürk-Elf beim ambitionierten DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal gefordert. Auf rein spielerischer Ebene muss den Blau-Weiß-Roten nach dem Auftritt gegen Gartenstadt selbst bei einem potenziellen Spitzenteam nicht bange sein, allerdings sollten am Köpfel die Torgelegenheiten ein wenig resoluter verwertet werden.

Foto: Helmut Roos