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VfR baut den Gegner auf und verliert
2:3 in Reutlingen
(tb) Der VfR Mannheim kommt aus Reutlingen ohne Punkte zurück und steckt nach dieser vermeidbaren Niederlage jetzt voll im Abstiegskampf.
Dabei hatte es für den VfR gut begonnen. Man stand zunächst kompakt und ließ den Ball sicher durch die eigenen Reihen laufen. Die Gastgeber beschränkten sich respektvoll auf die eigene Defensive und brachten nach vorne zunächst kaum etwas zustande. In der 9. Minute spielte Yakup Polat einen Steilpass auf Pasqual Pander, der das Leder geschickt annahm und zum 0:1 ins Reutlinger Tor beförderte. Anstatt dem VfR Sicherheit zu geben, wirkte der Treffer wie eine Initialzündung für den SSV. Bereits zwei Minuten nach dem Rückstand kam er zur ersten Torchance, die noch verpuffte. Kurz darauf ging der VfR im Mittelfeld nicht konsequent genug in den Zweikampf. Das Anspiel an die linke Strafraumgrenze landete bei Tom Schiffel, der den Ball trocken per Rechtsschuss zum Ausgleich ins lange Eck beförderte.
Die Gastgeber spürten nun, dass in diesem Spiel etwas gehen könnte und verstärkten ihre Offensivbemühungen zumeist in Form von schnell vorgetragenen Kontern. Der VfR hielt halbherzig dagegen und blieb darum in manchen Zweikämpfen nur zweiter Sieger. In Minute 31 schoss Reutlingens Onesi Kuengienda aus aussichtsreicher Position ans Außennetz. Kurz vor dem Halbzeitpfiff landete der Ball nach einer gut vorgetragenen Kombination der Rasenspieler im Reutlinger Tor. Jedoch wurde der Treffer wegen Abseits nicht anerkannt. Mit dem Unentschieden ging es in die Pause. Eine verschenkte Halbzeit musste dem VfR bis dahin für seinen insgesamt pomadigen Auftritt attestiert werden.
Nach Wiederanpfiff gab es zunächst keine Besserung im VfR-Spiel. Trotz optischer Überlegenheit luden inkonsequent geführte Zweikämpfe im Mittelfeld die Gastgeber immer wieder zu Kontern ein. In der 52. Minute nahm das Unheil seinen Lauf. Reutlingens Tobias Dierberger setzte sich auf der rechten Seite durch. Seine flache Hereingabe konnte Torwart Paul Lawall nicht festhalten, so dass der mitgelaufene Denis Lübke in der Mitte abstauben konnte. 2:1-Führung für den SSV! Auch in dieser Szene hatten die VfR-Abwehrspieler nicht energisch genug gestört. In Minute 70 gelang dem SSV sogar das 3:1 mit einer Bilderbuchkombination. Angriff zunächst von rechts konnte der VfR in der Mitte abwehren, aber zu kurz Verlagerung nach links – Flanke an den langen Pfosten. Dort konnte Ole Deininger, umringt von zwei zuschauenden VfR-Abwehrspielern einköpfen.
Nun wachte der VfR endlich auf und begann, den Druck zu erhöhen. In der 72. Minute flankte Andrew Wooten, dem die Bindung zu seinen Mannschaftskameraden noch sichtlich fehlt, nach innen. Der Ball landete bei Pasqual Pander, der den Anschlusstreffer erzielte.
Reutlingen verteidigte nun mit Mann und Maus. In Minute 81 forderte die Mannheimer Bank vehement Handelfmeter, ohne beim Schiedsrichter Gehör zu finden. Es folgte eine Eckball-Serie des VfR, welche die Reutlinger aber unbeschadet überstanden. Robin Szarkas Flanke touchierte die Reutlinger Torlatte. Auch ein Freistoß von Robin Szarka aus 18m in der Schlussminute brachte nichts ein. Mannheims Spezialist für solche Fälle, Akin Ulusoy, war eine Minute vorher ausgewechselt worden. Reutlingen schaukelte den Sieg schließlich heim und durfte zum Schluss jubeln, denn dieser Sieg brachte sie auf 2 Punkte an den VfR heran.
Aufstellung SSV Reutlingen:
Potye – Deininger (71. Özüdogru), Staiger, Jäger, Ilic, Krajinovic (65. Gaiser), Lübke (86. Zenner), Schiffel, Dierberger, Trianni (90.+1 Inan), Kuengienda (71. Djermanovic)
Aufstellung VfR:
Lawall – Szarka, Becker, Djengoue, Amin (76. Anthis) – Jüllich, Polat (65. Bozic) – Ulusoy (88. Sahiti), Maloku (45. Neuner) – Pander (81. Arthee), Wooten
Tore:
0:1 Pander (9.)
1:1 Schiffel (13.)
2:1 Lübke (52.)
3:1 Deininger (70.)
3:2 Pander (73.)
Schiedsrichter:
Marco Öttl, SV Oberpölling
Fotos: Edmund Nohe