VfR Mannheim 1896 e.V.

(tb) Die Samstagsergebnisse der Meisterschaftsmitbewerber hatten es schon angekündigt: Die Meisterschaft des VfR Mannheim wird kaum noch abzuwenden sein. Und so geschah es. Dieser Sieg in Friedrichstal hat die allerletzten Zweifel beseitigt. Der VfR ist nicht mehr einzuholen und wird somit in der kommenden Saison die Oberliga Baden-Württemberg bereichern.

Bei angenehm frühlingshaften Temperaturen zeigten sich beide Mannschaften unternehmungslustig. Friedrichstal ließ trotzdem gegenüber dem Meisterschaftskandidaten etwas Vorsicht walten und agierte zunächst eher respektvoll. In der 7. Minute zischte ein Kopfball von Richard Weil knapp am langen Pfosten der Gastgeber vorbei. Ein zaghafter Schuss der Platzherren in Minute 11 flog knapp am langen VfR-Pfosten vorbei.

In der 15. Minute war bei einem VfR-Abwehrversuch die Hand mit im Spiel. Der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Elfmeterschütze Chris Roosevelt Jones lief an und versenkte das Leder im rechten Toreck. Trotzdem entschied der Schiedsrichter auf Abstoß und verweigerte dem Treffer damit die Anerkennung. Offensichtlicher Grund: Der Elfmeterschätze hatte seinen Anlauf nicht flüssig durchgeführt, sondern zwischendurch unterbrochen, was nicht den Regeln entspricht. Glück für den Verbandsliga-Spitzenreiter!

Friedrichstal erkannte nun offensichtlich, dass die VfR-Abwehr nicht unüberwindlich sein könnte und verstärkte ihre Bemühungen, das eigene Angriffsspiel nach vorne zu tragen. Der VfR hielt dagegen, ließ wenig zu, konnte aber in dieser Phase kaum eigene Torchancen verzeichnen. In der 35. Minute tankte sich Maurizio Vella auf der linken Seite durch, jedoch fand seine Hereingabe vor dem Tor keinen Abnehmer.

Kurz vor dem Halbzeitpfiff schlug der VfR zu. Nach einem Eckball stand Richard Weil am kurzen Pfosten goldrichtig und nickte zum Führungstreffer für den VfR ein.

Kurz nach Wiederanpfiff erhöhte der eingewechselte Ayhan Sabah mit einem Traumtor in den rechten Torwinkel auf 0:2. Fünf Minuten darauf gelang dem Friedrichstaler Alexander Wähling ein Freistoßtor aus beachtlicher Distanz und verkürzte damit den Rückstand der Gastgeber. Der VfR musste nun schauen, seine Sinne beieinander zu halten und dem Druck der Gastgeber standzuhalten, was ihm letztendlich auch gelang. Friedrichstal brachte zum Spielende hin bei allen Bemühungen nicht mehr die Kraft auf, dem Meisterschaftskandidaten mehr entgegen zu setzen.

Nach dem Schlusspfiff ließen die Mannheimer gemeinsam mit ihren Fans ihren Emotionen freien Lauf. Der Gastgeber zeigte sich dabei auf der Höhe der Situation und spielte „We are the Champions“. „ Nie mehr 6. Liga“ schallte durch das Rund des Friedrichstaler Stadions aus dem Knäuel von VfR-Spielern und -Fans. Vorgefertigte Meisterschafts-T-Shirts wurden angezogen. Ein denkwürdiger Nachmittag für den VfR Mannheim und seine Fans, die lange Jahre auf dieses Erfolgserlebnis warten mussten und an diesem Spieltag wohl nicht zum letzten Mal die lang ersehnte Meisterschaft gefeiert haben.

Aufstellung FC Germania Friedrichstal:
Ewald – Kistner, D. Gucanin (46. Kopp), Wähling, Nigliazzo, Roosevelt Jones (72. Saravanja), Rowlin, Musulin, Punge, Fischer (72. Neumaier), Herzog

Aufstellung VfR:
Lawall – Szarka, Kuhn, Denefleh (62. Czaker) – Jüllich – Vella (46. Gerber), Schwöbel, Muca (82. Kougang), Amin – Weil, Kouraji (46. Sabah)

Tore:
0:1 Weil (43.)
0:2 Sabah (50.)
1:2 Wähling (55.)

Schiedsrichter:
Amin Hamidi, FV Ötigheim

Bilder: Edmund Nohe