VfR Mannheim 1896 e.V.

(mk) Nach einer dreijährigen Abstinenz konnte der VfR Mannheim am 16.11.2022 im Gymnastikraum der Rhein-Neckar-Halle erstmals wieder eine Mitgliederversammlung einberufen: „Aufgrund der pandemischen Situation war es nicht möglich gewesen, diese Veranstaltung zu einem früheren Zeitpunkt stattfinden zu lassen. In Zukunft möchten wir unsere Mitgliederversammlung jedoch wieder im jährlichen Turnus abhalten“, klärte Vereinspräsident Boris Scheuermann gleich zu Beginn der Versammlung die anwesenden Gäste über die Gründe für den langen Zeitraum zwischen der letzten und aktuellen Mitgliederversammlung auf.

Nachdem alle Formalitäten (Begrüßung, Ordnungsmäßigkeit der Einberufung, Feststellung der Beschlussfähigkeit, Ernennung eines Versammlungsleiters und Protokollführers) binnen kürzester Zeit abgehandelt werden konnten, erhoben sich die anwesenden Gäste, um jenen Mitgliedern zu gedenken, die in den vergangenen drei Jahren verstorben und vom sichtlich gerührten Vereinspräsident Scheuermann namentlich aufgezählt worden sind.
Es folgte die Ehrung aller Vereinsmitglieder, die in diesem Jahr ihr 15-, 25-, 40-, 60- oder gar 70-jähriges Vereinsjubiläum feiern durften. Die auszuzeichnenden Person traten, begleitet vom warmen Applaus des Publikums, nach vorne und wurden von Scheuermann mit einem entsprechenden Ehrenabzeichen gewürdigt.
Auf den feierlichen Part der Veranstaltung folgte die Abstimmung über die Neufassung der Vereinssatzung. Scheuermann verwies in seinen Ausführungen auf bürokratische und datenschutzrechtliche Standards, die erfüllt werden müssen und eine Neufassung erforderlich machen. Der Verein orientiert sich an der Mustersatzung des badischen Sportbundes (BSB) und legt darüber hinaus fest, dass u.a. alle Vorstandsmitglieder zukünftig für drei Jahre gewählt werden und sich auf derselben Mitgliederversammlung dem Votum der Mitglieder stellen. Des Weiteren wird die vom Vorstand beschlossene Beitragsordnung von den Mitgliedern bestätigt. Die Neufassung der Satzung wurde von den anwesenden Mitgliedern einstimmig verabschiedet, sie tritt mit der Eintragung im Vereinsregister in Kraft.

Auch die neue Jugendordnung und die aktuelle Beitragsordnung konnten einstimmig verabschiedet beziehungsweise bestätigt werden.

Der 12. Punkt des Abends beinhaltete die Berichte des Vorstandes wie auch die Berichte der jeweiligen Abteilungen und erwies sich erwartungsgemäß als der zeitintensivste.
Der seit 2019 amtierende Vereinspräsident Boris Scheuermann blickte in seiner Rede auf herausfordernde drei Jahre zurück, die vor allem durch die Sars-CoV-2 Pandemie geprägt waren. Scheuermann berichtete von den vielschichtigen Auswirkungen der Pandemie und verwies auf die damit verbundenen Herausforderungen, die ein Sportverein unter nicht-pandemischen Rahmenbedingungen kaum tangieren würden.
Nichtsdestotrotz ließen sich die Worte des Vereinspräsidenten dahingehend interpretieren, dass der VfR Mannheim in den vergangenen drei Jahren zu reüssieren wusste. Der Verein befindet sich in einer Phase des Wachstums. Die Gründung neuer Abteilungen und das hohe Engagement vieler Menschen konnte in den vergangenen zwei Jahren trotz der herausfordernden Umständen unter anderem zu einem Mitgliederzuwachs von 35% beitragen. Scheuermann würdigte in seiner Rede auch die aktuellen Entwicklungen in der Nachwuchsabteilung, die Tätigkeiten des Freiwilligendienstes und die stetige Professionalisierung auf der Geschäftsstelle. Des Weiteren bedankte sich der Vereinspräsident bei allen Akteuren, die dem letztjährigen 125-jährigen Vereinsjubiläum durch ihr Handeln einen würdevollen Rahmen ermöglicht haben.
Bezüglich des Sponsorings musste der VfR während der Sars-CoV-2 Pandemie keinen Aderlass beklagen, allerdings möchte sich der Verein zukünftig auch auf dieser Ebene breiter aufstellen.
Der Vereinspräsident kündigte auf der Mitgliederversammlung die Gründung eines Vorstandsbeirates an, der den VfR Mannheim bei der Implementierung seiner Vorhaben unterstützen wird.

Auch die Worte des Sportvorstands Serkan Zubari fielen weitestgehend positiv aus. Im Nachwuchsbereich durften zuletzt einige Erfolge gefeiert werden. So konnte beispielsweise die C-1 in der vergangenen Saison den Aufstieg in die Landesliga feiern. Aktuell führt die Mannschaft von Ugur Beyazal als Liganeuling sogar die Tabelle an und könnte im Optimalfall den Sprung in die Verbandsliga schaffen. Langfristig peilt es der VfR Mannheim an, von der C-Jugend bis zur U-19 mindestens in der Verbandsliga vertreten zu sein.
Auch die U-23 konnte in der bisherigen Kreisligasaison überzeugen. Zubari hob lobend hervor, dass der aktuelle U-23 Kader zu 50% aus eigenen Nachwuchsspielern besteht und über ein Durchschnittsalter von ca. 22 Jahren verfügt. Mittelfristig soll der Sprung in die Landesliga glücken.
Auch die aktuelle Performance der ersten Mannschaft stimmte den Sportvorstand zufrieden. Ziel ist es, als Meister in die Oberliga aufzusteigen. Hierbei ist es wichtig, physisch als auch psychisch auf höchstem Niveau zu agieren. Gleichzeitig bat Zubari Sponsoren, Freundeskreis, Mitglieder und Fans darum, auch in schwierigen Zeiten die Mannschaft zu unterstützen.

Erdal Öksüz, Vorsitzender des Jungendvorstands, konnte in seiner Ansprache auf viele positive Entwicklungen im Nachwuchsbereich verweisen und plädierte dafür, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Öksüz betonte, dass die Nachwuchsabteilung des VfR Mannheim nicht nur den sportlichen Erfolg in den Fokus nimmt, sondern die Kinder auch charakterlich positiv formen möchte. Hierbei legt Vorsitzende des Jugendvorstandes großen Wert auf einen regen kommunikativen Austausch mit der Elternschaft. Aktuell sind beim VfR Mannheim 21 Jugendmannschaften gemeldet, die zusammengerechnet ca. 350 Kinder und Jugendliche umfassen.

Tim Kress, Leiter des Freiwilligendienstes (FWD), zeigte in seiner Rede auf, dass sich der FWD in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt hat und sein Angebot ausbauen konnte. Die aktuell 11 Freiwilligendienstler organisieren AGs an Schulen, führen Pausenbetreuungen durch und arbeiten in Kindergärten. Hinzu kommt, dass in diesem Jahr eine Hausaufgabenbetreuung etabliert werden konnte. Für die Zukunft sind unter anderem Trainingsangebote und Deutschhilfekurse für ukrainische Flüchtlinge geplant. Dies geschieht in Kooperation mit dem Neuostheimer Stadtteilverein.
Da aus der Schiedsrichterabteilung keine Person anwesend war, übernahm erneut Vereinspräsident Scheuermann das Wort, lobte die Leistungen der Unparteiischen und betonte, dass der VfR Mannheim in diesem Bereich sehr gut aufgestellt ist.

Auch Lars Andersson, Leiter der Mädchenfußballabteilung, konnte positive Nachrichten vermelden. Mittlerweile verfügt der VfR Mannheim über eine C- und E-Juniorinnen Mannschaft. Zukünftig sollen auch Teams im B- und D-Juniorinnenbereich gestellt werden. Mittelfristig wird angepeilt, ab E-Juniorinnen bis in den Damenbereich mindestens eine Mannschaft zu stellen. Der gegenwärtige Zulauf ist so groß, dass der VfR unbedingt neues Trainerpersonal für den Mädchenfußball benötigt.

Der 13 Punkt des Abends beinhaltete den Finanzbericht des Kassenwart. Arnulf Bonkat hob hervor, dass der Verein im ideellen Bereich, im Zweckbetrieb wie auch im Wirtschaftsbetrieb sehr gut aufgestellt ist und seine Verbindlichkeiten in 2019 und 2020 deutlich gegenüber dem Jahr 2019 deutlich reduzieren konnte, so dass die Planungen – ab Ende 2022 vollständig auf Fremdkapital zu verzichten – eingehalten werden können.
Auch die Kassenprüfer Holger Beining und Tilman Braun (Punkt 14) stellten fest, dass alles ordnungsgemäß verbucht wurde und empfahlen, den Vorstand für die Geschäftsjahre 2019/2020 zu entlasten.
Die anwesenden Mitglieder entlasteten den Vorstand für die Geschäftsjahre 2019/2020 einstimmig.
Als letzten Tagesordnungspunkt standen Wahlen des Vorstandes an. Folgende Personen wurden ohne Gegenkandidaten einstimmig in ihr Amt gewählt oder bestätigt:

Erster Vorsitzender: Boris Scheuermann (einstimmig gewählt)
Stellvertretender Vorsitzender: Serkan Zubari (einstimmig gewählt)
Kassenwart: Arnulf Bonkat (einstimmig gewählt)
Schriftführer: Moritz Kaltwasser (einstimmig gewählt)
Zwei Kassenprüfer: Holger Beining (einstimmig gewählt)/Tilman Braun (einstimmig gewählt)